Deutscher Orden

Der Deutsche Orden, vollständig Orden der Brüder vom deutschen Hospital Sankt Mariens in Jerusalem wurde im Jahr 1190 während des dritten Kreuzzuges wurde als Spital vor der belagerten Stadt Akkon gegründet und später von Papst Innozenz als Ritterorden anerkannt. Der Orden begann darauf, sich auch an der Ostkolonisation und Missionarisierung zu beteiligen und gründete Ende 13. Jh. im Baltikum den Deutschordenstaat. In ihrem Rahmen wurde die Stadt Pskow 1240 belagert.  Aufgrund von Konflikten mit Polen-Litauen und mit Preussen ging sowohl der Staat als auch der Orden selbst nieder. Als nach dem ersten Weltkrieg der Adel aufgehoben wurde, verlor der Orden viele Besitztümer wie auch seine ritterliche Komponente. Bis heute existiert dieser Orden, jedoch als kirchlicher Orden und widmet sich vor allem karitativen Aufgaben.

Das Zeichen des Ordens war ist ein schwarzes Kreuz auf weissem Grund.

Die Sicht auf den Orden war durch die Zeit bis heute verschieden. Die Deutschen sahen ihn als Mittel zur Verbreitung deutscher Kultur, während die Völker, mit denen sie es zu tun hatten, ihnen harte Eroberungspolitik bis hin zum Genozid der Preussen unterstellten. Kleinere Gefechte wurden oft zu grossen Schlachten ausgeschmückt, wie zum Beispiel die am Peipussee. Die Russen benutzten diese Schlacht vor allem auch, um ihre Niederlage gegen die Mongolen zu verstecken und den Sieg der russisch-orthodoxen Kirche über die römisch-katholische. Der Widerstand gegen die Mongolen soll aber kleiner gewesen sein, da diese die russische Lebensweise im Gegensatz zum deutschen Orden nicht in Frage stellten. In den 1930er Jahren wurde der Orden mit seiner relativ aggressiven Expansionspolitik nach Osten als Vorläufer des Nationalsozialismus betrachtet und als Mittel antideutscher Propaganda verwendet. Heute wird in Polen zum Jahrestag der wichtigen Schlacht bei Tannenberg von 1410, die zum Nationalmythos ausgebaut wurde, ein Reenactment veranstaltet, eine Rekonstruktion der Schlacht, an dem auch deutsche Gruppen teilnehmen und dem freundschaftlichen Austausch dient.